Donnerstag, 26. Oktober 2017

Puppe mit Holzkopf ein Rekonstuktionsversuch

In Elblag wurde in der Altstadt ein Puppenkopf aus Holz gefunden. 
Ansich nix besonderes, da immer mal wieder Holzpuppen oder deren Köpfe bei Ausgrabungen gefunden wurden. In Lübeck sind einige schöne und gut erhaltene Exemplare entdeckt worden. Auch ein Puppenkopf. In dessen Nähe fand sich eine kleine Hand aus Holz und aus dem Nagel am Hinterkopf schließen die Forscher, dass es sich um eine Puppe handelt, die zum Puppenspiel genutzt wurde. Auch das Gesicht des Lübecker Puppenkopfes schaut schon recht "Erwachsen" aus. Der Puppenkopf aus Elblag hat schon deutliche kindlichere Züge. 
Der Kopf wurde aus Holz nachgearbeitet. Den Körper habe ich proportional aus festen Wollstoff nach genäht. Hier war die Form, Größe und Material des Körpers reine Auslegungssache, da nix m Boden überdauert hat. Gefüllt habe ich den Körper mit Wolle.

 



Unsere Kinder konnte sich nicht wirklich darauf einigen ob die Puppe nun ein Junge oder ein Mädchen ist. So bleibt das der jeweiligen Spielsituation und dem spielendem Kind überlassen.

 









Baby oder Kleinkind? Was ein gebundener Gürtel doch ausmacht. 





Quelle: Lübecker Kolloquium zur Stadtarchäologie im Hanseraum VIII

Dienstag, 10. Oktober 2017

knusprige Klejner

oder in fettgebackene Krumme Jungs



Etwas in heißem Fett auszubacken ist eine sehr alte Art Speisen zu zubereiten.
Heute möchte ich euch ein Rezept vorstellen, dass Dänen und Dänemark Fans kennen dürften: Klejner. 
Zur Weihnachtszeit ein beliebtes Gebäck. Allerding wird in den meisten Rezepten mit Hefe gearbeitet und sie sind weich. 

Ich habe hier eine hefefreie Variante für euch die sich gut hält und knuspriger sind. Dies Rezept könnt ihr locker im Lager nachkochen oder auf Vorrat Zuhause vorbereiten. Der Teig lässt sich gut komplett mit der Hand kneten, dass das die Zubereitung im Lager kein Problem sein dürfte.

Zutaten:

175 g weiche Butter
500 g Weizenmehl (ich habe z.T. Weizenvollkornmehl genommen) 
150 g Zucker
1 Tl gemahlenen Kardermom
2 Eier
3-4 El Sahne

Fett zum frittieren


Zimt/Zucker oder Poudre Fin zum bestreuen.

- Butter und Mehl vermengen und die Zucker- Kardamom- Mischung drunter kneten.

 

- Die Eier mit der Sahne verrühren und zum Teig geben.
- Alles gut verkneten und dann zwei Stunden kalt ruhen lassen.


- Den Teig dünn ausrollen und in 3 cm breite Streifen schneiden. 8 cm lange Streifen schneiden und mittig einschneiden. Dann ein Ende durch die Mitte führen und den Teig so verdrehen.


Meinem ungeduldigem und eifrig helfen wollendem 4,5 jährigem Sous-Chef ist es zu verdanken, dass wir hauptsächlich Streifen geschnitten haben. Bitte verzeiht. 

- Nun den Teig im heißen Fett ausbacken. Welches Fett ihr dazu nutzt ist euch überlassen. Je nach Fett kann der Geschmack variieren.
- Beim backen einmal wenden und aufpassen, dass sie nicht zu dunkel werden.


- Mit einem Schöpflöffel raus holen und das überschüssige Fett auf Küchenpapier (im Lager Leinentücher) abtropfen lassen.
- Dann möglichst noch warm in Zimt/Zucker oder in Poudre Fin wälzen.




Abkühlen lassen und dann in einer Keksdose aufbewahren. Natürlich nur wenn genug das abkühlen überstehen. War bei uns nicht der Fall.





Viel Spaß beim ausprobieren und genießen.


Sonntag, 1. Oktober 2017

Kopftuch für das Mittelalter

oder wie ich unter meine Haube gekommen bin

Irgendwann stellt sich für jede ernsthafte Reenactment Darstellerin die Frage: "Was zum Geier mach ich mit meinen Haaren und für welche Art von Kopftuch entscheide ich mich?"

Mir ging es nicht anders. Ich habe viel getestet:
- das simple Dreieckstuch hinten eingeschlagen, 
- das lange schmale Rechteck, einfach im Nacken geknotet
- die Brigitta Haube, mit und ohne Schleier
- die Kombi Brigitta Haube, Wimpel und Schleier
- verzweifelt versucht irgendetwas zu wickeln... 

Irgendwie saßen nur die ersten beiden Varianten so gut, daß ich damit auch arbeiten konnte. Allerdings war dann immer der Hals frei und zum Sonntagsstaat passten diese Kopfbedeckungen auch nicht.
Der Versuch mit einem Stoffstreifen, auf den ich einfach den Schleier steckte, misslang. Er rutschte ständig, saß nie mittig und musste gefühlt jede Halbestunde gerichtet werden. Auch war es arg schwer ohne Spiegel und Hilfe es überhaupt ansehnlich hinzubekommen. Ganz zu schweigen vom Haaransatz, der immer immer heraus blitze.
Bei der Brigitta Haube in Kombi mit Schleier war es nicht anders. Zu fest gebunden, tat mir nach einem halben Tag die Ohren weh. Zu locker gebunden rutschte es und die Haare waren sichtbar.
Ganz schlimm wurde es als ich versuchte einen Wimpel um den Hals zu befestigen. Gefühlte Unmengen an Nadeln im Kopf und trotzdem blieb nix da wo es sollte. Hinzu kam, dass mir das auch fast zu viel Stoff war und an arbeiten war gar nicht zu denken. Ohne Spiegel oder Hilfe auch nur schwer umsetzbar.

Ich wollte ein Kopftuch das einfach zu binden ist, nicht so leicht verrutscht, gut sitzt und festhält. Mit dem man arbeiten kann, das ohne Spiegel zu binden ist und keine/kaum Nadeln braucht um zu halten. Wenn es dann noch Haar und Hals bedeckt, wäre es perfekt.
Ach ja, es sollte auch noch gut aussehen. Etwas eitel ist man ja doch.


Gedanklich hatte ich mich schon mit meinen simplem Kopftücher abgefunden bis ich über Abbildungen gestolpert bin, die mich neugierig werden ließen. 
Beides Bilder von Bartholomäus Zeitblom:
https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/OFBJAP6QDWUKH72IZLNHLMJFVRCU73AW?query=affiliate_fct_role_normdata%3A%28%22http%3A%2F%2Fd-nb.info%2Fgnd%2F104187980_1_affiliate_fct_involved%22%29&isThumbnailFiltered=false&rows=20&offset=40&_=1506871950240&viewType=list&firstHit=DJMIBNPPBXUS3EIYVNMZOOLN75VW5MVA&lastHit=lasthit&hitNumber=54 

und 

https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/VPUUUORKBI7BAMJVAPNLXKQJRLCFTAZN?query=affiliate_fct_role_normdata%3A%28%22http%3A%2F%2Fd-nb.info%2Fgnd%2F104187980_1_affiliate_fct_involved%22%29&isThumbnailFiltered=false&rows=20&offset=60&_=1506872063274&reqType=ajax&viewType=list&firstHit=DJMIBNPPBXUS3EIYVNMZOOLN75VW5MVA&lastHit=lasthit&hitNumber=71

Zugegeben sind die Bilder nicht aus unserem Darstellungzeitraum, aber sie brachten mich zum Nachdenken. Vergleiche mit anderen Bildern brachten ein unverkennbare Ähnlichkeit zu tage.

Also habe ich mit etwas Stoff getestet, inspiriert von den oben erwähnten Bildern und es gefiel mir auf Anhieb. Probeweise mal kräftig den Kopf geschüttelt. Es hielt. Dann blind, also ohne Spiegel gebunden. Es saß genauso gut.
Ich habe mein Kopftuch gefunden und es ist auch noch recht variabel.

Für Euch nun die Anleitung. Viel Spaß beim ausprobieren.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir Feedback gebt. Und mich interessiert es brennend wie es sich mit feinem Leinen verhält. Solltet ihr vor mir die Leinenvariante testen, lasst mich teilhaben. Ich bin neugierig.

Anleitung für eine mittelalterliche Kopfbedeckung

Variante 1

Hält gut und ist etwas luftiger als die zweite Variante.

Für alle Varianten braucht ihr ein Stück Stoff mit den Maßen 75x170 cm. Ich nutze dünnen Wollstoff. Leider ist er mir eingelaufen, dass ich nur 70x160 cm hatte. Vorm waschen und einlaufen saß es noch besser. Die paar Zentimeter machten einiges aus.




1) Ihr legt es euch über den Kopf und greift die Ecken einer Seite. Diese werden, am Hinterkopf leicht seitlich, festverknotet.

 

















2) Nun nehmt ihr das lange Ende über eure Schulter und führt es einmal über euren Kopf. Fühlt nach ob es ungefähr gleich lang ist.

 
 











3) Schnappt euch die Enden die an der Seite sind und klemmt sie am Nacken unter euer Tuch.







Fertig ist Variante 1.



Variante 2

Hält gut, ist sehr anständig und ist recht warm.

Schritt 1 und 2 sind die gleich.






Nun habt ihr auf der Seite wo der Knoten ist eine Art kleine Tasche. 
Ihr rafft den Stoff auf der anderen Seite und führt ihn um den Hals. Das Ende des Tuches steckt ihr in die Tasche.











Fertig ist Variante 2.


Variante 3

Ist auch sehr anständig, hält gut, braucht nur zwei Nadeln und keinen Spiegel. Dafür noch mal ein extra Stück Stoff, als Schleier geschnitten. Ob Rund, Oval oder Halbkreis ist da eurem persönlichen Geschmack überlassen.

Als erstes macht ihr mit dem langen Tuch Variante 2. 
Nun nehmt ihr den Schleier und legt ihn oben drüber.





Um das Ausrichten kommt ihr nicht drumherum. Fühlt nach ob die Enden auf gleicher Höhe enden.


















Feststecken und fertig.



Mittwoch, 27. September 2017

Rezept Poudre Fin

Poudre Fin

Heute mal ein Rezept von uns. Zugegeben es ist nix für die alltägliche Küche des Mittelalters. Die Zutaten waren zu teuer, da sie Importware waren. Es ist aber soo lecker und universell Einsetzbar, das kann ich euch nicht vorenthalten.

Zutaten:

125 g brauner Vollrohrzucker
125 g Zimt
35 g Ingwer getrocknet
5 g Gewürznelken
5 g Kardamom
5 g Anis
5 g Muskatnussblüte
5 g Orangenschale getrocknet

Alle Zutaten miteinander vermischen und fein zermahlen. In einem fest schließenden Gefäß aufbewahren.

Ich nehme meist schon fertig gemahlene Gewürze, da ich die Gewürze regelmäßig nutze und somit auch oft aufbrauche.

Solltet ihr nur selten die oben genannten Gewürze nutzen habe ich ein Tipp für euch. Fragt mal in eurer Apotheke nach. Die verkaufen auch oft Kleinstmengen an Gewürzen und ihr könnt euch da gleich eure Mischung fertig machen lassen.


Und wozu gibt man jetzt das Poudre fin?

Es ist natürlich perfekt für alle süßen Breie. Sei es Milchreis, Grießbrei oder die schon erwähnte Hagebuttensuppe.
Köstlich auch auf Backwaren gestreut. Ob süßes Gebäck oder die simple Butterstulle. 
In Kombination mit Piment und Pfeffer passt es auch gut zu Wild und Rind. Dann allerdings nicht zu viel, oder das ganze vorher mit weniger Zucker an mixen.
Man kann davon auch etwas in warmen Hagebuttentee oder Apfelsaft geben. Warmer Apfelsaft ist super lecker mit einer Sahnehaube und es wärmt wunderbar an kalten Tagen.


 



Sonntag, 24. September 2017

Spielen im Mittelalter

Spielen im Mittelalter

„Ich heiße Kindheit, dem Spiel gilt mein ganzes Trachten, Einen Wurfring fangen und einen Ball werfen. Einen Kreisel kann ich in Bewegung setzen und tanzen lassen. Aber gäbe Gott, dass diese hassenswerten Bücher Im Feuer zu Asche verbrannt wären. Dann könnte ich mein Leben lang spielen. Mein Leben, das Gott mir gibt, bis zum Ende meiner Tage.“
Sir Thomas More (1478-1535)
 

Die Lust am Spiel und die Lust am Spielerischen haben seit jeher unsere Kultur
mitgeprägt. So nähert sich ein Kind zum einen durch das Spiel der Wirklichkeit,
und zum anderen benötigen auch Erwachsene einen Spielraum, welcher sie entspannt und vom Alltag ablenkt. Demnach ist das Spiel immer auch eine
Seite des Lebens – ein unverzichtbarer Bestandteil.



Wie aber war es nun im Mittelalter?

Eine, wie doch jeder weiß, „düstere“ Zeit, in der es nicht viel zu lachen gab, die Menschen kaum 30 Jahre alt wurden und auch eine richtige Kindheit fehlte.
Löst man sich erst einmal von diesem Negativbild, welches uns durch „historische“ Romane und Filme vermittelt wurde, stellt man schnell fest, dass eigentlich alles ganz anders war. Die vielen Funde und Abbildungen von Spielen, Spielzeug und Spielgerät werfen ein ganz anderes Licht auf die Menschen
im Mittelalter. Die Welt der Kinder im Mittelalter mit all ihren Spielen und Spielzeugen soll hier nun kurz beschrieben werden. Und Sie werden erstaunt feststellen: der Unterschied zu unserer Zeit ist nicht sehr groß!


Im Mittelalter wurde nicht so streng zwischen Kinder- und Erwachsenenspielen
unterschieden. Zum Beispiel waren das Kegeln, Würfeln oder das Spiel mit Murmeln bei den Erwachsenen genauso beliebt wie bei den Kindern. Das Murmel-, Karten- und Würfelspielen für Erwachsene war sogar in einigen Städten verboten, da diese dabei oft Haus und Hof versetzten. Zu den reinen Erwachsenspielen zählen das Schachspiel oder andere Brettspiele. Wobei Schach zu den sieben ritterlichen Tugenden gehörte.





Bei archäologischen Ausgrabungen wurde auch viel Spielzeug gefunden. Diese gleichen sehr unserem heutigen Kinderspielzeug. Oft macht einzig das Material den Unterschied aus. Statt Plastik wurden leicht erreichbare und damit billige organische Material wie Holz, Knochen, Textilien, Ton oder Leder verwendet.
Gefunden wurde zum Beispiel:
- Bälle aus Leder, Holz oder Tierhaar,
- Puppengeschirr aus Ton oder Zinn,
- Ritterfiguren mit Pferden aus Ton,
- Puppen aus Holz und Ton,
- Murmeln,
- Kreisel,
- Tierfiguren aus Holz und Ton,
- Flöten,
- Würfel,
- Schlittschuhe (Material hier das „Eisbein“/ein Knochen vom Schwein),
- Kegel aus Holz oder Knochen



Manches Spielzeug wirkt auf uns heute etwas befremdlich, da das Material dem
modernen Menschen oft suspekt ist. Schweineblasen als Luftballon oder mit Steinchen gefüllt als Rassel, Gänsespeiseröhren als Rassel oder Beißring, Würfel und Kegel aus Knochen. Bei diesen Materialien drängt sich ganz unwillkürlich
wieder das Bild vom „finsteren“ Mittelalter auf. Doch genauer betrachten
verfliegt es schnell wieder. Anders als heute sind das organische Materialien;
gut präpariert völlig ungiftig. Im Gegensatz zu unserem heutigen Plastikspielzeug. Man denke da nur an die Weichmacher oder all die anderen chemischen Zusätze.







 




Neben dem Spielzeug gibt es noch Spiele. Manche wurden bei uns noch bis in die Nachkriegszeit hinein gespielt. Dazu gehören das Reifentreiben und das im Mittelalter sehr beliebte Spiel mit dem Peitschenkreisel. Andere spielen wir noch heute. Weiter unten befindt sich ein Link zu verschiedene Abbildungen aus dem Alexanderroman. Alle ins 14. Jhr. datiert. Sie geben einen kleinen Überblick über mittelalterliche Spiele und Unterhaltungen. Manches davon ist uns sehr vertraut, anderes eher fremd, da für den modernen Geschmack zu brutal.

Es gibt verschiedene Arten von Spielen: Angefangen bei Brettspielen über Spiele zur Unterhaltung bis hin zu Spielen zum Kräfte messen. Zu ersten zählt u.a. Schach und Mühle. Zu den Unterhaltungsspielen zählen zum Beispiel:
Fangen, Topfschlagen, Ballspiele (Hockey, Schlagball), Boccia, Hahnenkämpfe, Murmelspiele.
Die Spiele zum Kräftemessen waren für den modernen Menschen selten lustig. Sie hatten das Ziel durch Kraft und Gewalt einen Gewinner zu ermitteln.
Hier gibt es u.a. Schlagspiele oder Ziehspiele.
Harmloser Zeitvertreib waren z.B. Kreiseln, Stelzenlauf oder Schaukeln.  


Neugierig geworden? Hier einige Spiele zum ausprobieren:

Klickerspiele
Klickerspiele oder Murmelspiele gehören zu den ältesten Spielen. Die ältesten
Klicker wurden in einem ägyptischen Kindergrab aus der Zeit 3500 Jahre vor Christus gefunden. 

Geworfen wird mit folgenden Techniken:
Gelenkwurf: Der Klicker wird zwischen den gekrümmten Daumen und Zeigefinger locker gehalten und mit einer schwungvollen Bewegung aus dem
Handgelenk aufs Ziel geschleudert.
Daumenschuss: Der Klicker wird aus dem gekrümmten Zeigefinger mit dem
Daumen nach vorne geschnellt. Schnippen: Ein auf dem Boden liegender Klicker wird mit dem Zeigefinger weggeschnippt.
Schieben: Mit dem gekrümmten Zeigefinger wird der Klicker angeschubst.
 

Gruben-Klicker
Es wird eine kleine Mulde gegraben und einige Meter davon entfernt ein Strich gezogen. Von dieser Linie müssen alle versuchen, die Mulde zu treffen. Wer als erster trifft, darf alle restlichen liegenden Klicker einsammeln.
Variante 1: Jeder Spieler muss eine vorher bestimmte Anzahl von Klickern in der Mulde versammelt haben, bevor er sie ausleeren darf.
Variante 2: In der zweiten Runde können die Klicker auch von dort aus weiter gekullert werden, wo sie liegen geblieben sind.
Variante 3: Es darf solange weiter gekullert werden, wie ein Spieler es schafft, die Klicker in die Mulde zu bekommen.
Variante 4: Es darf auch ein gegnerischer Klicker weggestoßen werden.
Variante 5: Man darf gegnerische Klicker nur dann wegstoßen, wenn man vorher in die Mulde getroffen hat. Dann legt man den Klicker eine Spanne weit vom Loch entfernt hin und darf einmal nach einem gegnerischen Klicker zielen.
Variante 6: Es wird nicht um Klicker gespielt, sondern um Punkte. Wer einen Klicker in die Mulde bekommt, erhält 3 Punkte. Wer einen gegnerischen Klicker trifft, erhält abermals 3 Punkte. Wer zuerst 21 Punkte erreicht hat, hat das Spiel gewonnen.


Murmeln kullern
Die Teilnehmer, mind. zwei, erhalten jeder zehn Murmeln. Der Reihe nach lässt jeder Spieler eine Murmel auf der schiefen Ebene nach unten rollen. Trifft er dabei die Murmel eines anderen Spielers, so kann er beide nehmen. Wer keine Murmeln mehr hat, scheidet aus. Gewonnen hat, wer zum Schluss als einziger noch Murmeln besitzt.


Murmeln
Ein Mitspieler legt eine Murmel ein bis zwei Meter von einer Startlinie ab. Die Mitspieler müssen nun versuchen, von der Startlinie aus eine Murmel so auf die abgelegte Murmel zuzurollen, dass sie diese berührt. Trifft keiner die Murmel, muss jeder dem Besitzer der Murmel eine Murmel abgeben.


Nüsse schießen
Fünf Häufchen von Walnüssen, wobei immer auf drei Walnüssen eine vierte liegt, werden in unterschiedlichen Entfernungen von einer Abwurflinie (2, 3 oder 4 m) aufgebaut. Jeder Spieler erhält fünf Walnüsse und muss versuchen, mit diesen Nüssen die fünf Häufchen auseinander zu treiben. Gewinner ist, wer die meisten Häufchen zerstört hat.


Himmel und Erde
Eine einfachen Variationen funktionieren so: Die Grundrisse des Spieles werden auf den Boden gemalt, Ziel ist meist ein Kästchen mit der Bezeichnung „Himmel". Der Spieler muss erst ein Steinchen in eines der Kästchen werfen und ihm dann nachhüpfen. Dabei muss die festgelegte Reihenfolge eingehalten werden. Verfehlt der Spieler den Wurf oder tritt er beim Hüpfen auf eine Grenzlinie, ist der Nächste an der Reihe.


Letztes Paar herbei
Die Kinder stellen sich in Paaren (Seite an Seite) hintereinander auf. Einer aber, das „Böckchen“, steht allen anderen den Rücken zukehrend, einsam vorn, klatscht 3-mal in die Hände und spricht dabei: „Eins, zwei, drei - letztes Paar herbei“ Das Böckchen darf dabei nach hinten gucken, um zu sehen, wer von welcher Seite kommt. Dann trennt sich das letzte Paar, und es versucht jeder, auf seiner Seite nach vorne zu kommen und sich vorn wieder die Hände zu geben. Das Böckchen versucht, einen von beiden zu fangen. Gelingt dies, ist der das Böckchen, sonst muss er selber noch einmal Böckchen sein.


Klatschball
In der Mitte eines von Kindern gebildeten Kreises steht der Spielführer mit einem Ball. Diesen wirft er irgendeinem Kind zu, das zuvor in die Hände klatschen muss. Wer das Klatschen vergisst oder den Ball fallen lässt, muss sich niedersetzen. Klatscht ein Kind, ohne dass ihm der Ball zugeworfen wird, weil es sich vom Spielführer hat foppen lassen, so muss es sich ebenfalls setzen. Das letzte Kind ist Sieger und wird der nächste Spielführer.


Blinde Kuh
Einem Kind werden die Augen verbunden, es wird im Kreis herumgeführt, damit es die Orientierung verliert. Nun muss es versuchen, ein anderes Kind zu erhaschen. Die Kinder necken dabei die Blindekuh und rufen von allen Seiten:
„Blindekuh, fang mich doch, dann hast du Ruh!“ Wen sie erwischt, der muss sie
ablösen


Jakob, wo bist du?
Zwei Spielern werden die Augen verbunden. Der eine ist „Jakob“ und der andere sein „Herr“. Die übrigen Spieler bilden einen Kreis und nehmen beide in die Mitte. Der Herr sucht nun Jakob und ruft: „Jakob, wo bist du?“ Dieser antwortet: „Hier!“, geht ihm dabei aber wieder aus dem Weg. Wenn sie sich doch gefunden haben ist ein anderes Spielpaar an der Reihe.


Nun zu den derberen Spielen. Sie eignen sich eher zum Kräfte messen oder um die Geschicklichkeit zu testen. Daher eher nix für Kinder. Die Verletzungsgefahr ist recht groß.

Stock ziehen
Zwei Personen stehen Rücken an Rücken und halten auf Kniehöhen einen langen Stock(1,50 -2 Meter) fest. Die Mitte wird mit einer Linie markiert. Jeder zieht an seinem Ende und versucht den Gegner über die Mittelline zu ziehen. Der Stock muss dabei auf Kniehöhe bleiben.


Füße reißen
Zwei Personen stehen sich gegenüber. Zwischen ihnen wird ein langes Tau als Acht mit Schlaufen gelegt. Die Füße kommen in die Schlaufen und man versucht durch Ruckartiges ziehen den Gegner von den Füßen zu reißen.



Hier der Link zum Alexanderroman:
http://image.ox.ac.uk/show?collection=bodleian&manuscript=msbodl264

Montag, 18. September 2017

Hagenbuttenssuppe

Hagebuttensuppe und einen Tag auf der Lütjenburg


Am Wochenende waren wir für eine Tag auf der Lütjenburg. Freunde von uns haben dort das Wochenende verbracht und eigentlich wollten wir auch das ganze Wochenende dort verbring, doch aus logistischen Gründen war es nicht umsetztbar. Daher wurde ein Tagestour daraus.

Es war kalt, winding und norddeutsches Herbstwetter. Die Sonne versteckte sich hinter einer dicken Wolkenschicht und die Feuchtigkeit aus dem Boden kroch durch die Lederschuhe.

Der richtige Tag um ein Rezept zu testen, dass ich mal entdeckt habe: Hagebuttensuppe.
Die Zutaten sind simpel und die die Zubereitung im Kugeltopf schien einfach. Also ran an das Experiment.

Zum Glück gibt es in Norddeutschland Knicks, so dass ich die Hagebutten nur einsammeln brauchte. Eine kleine Schüssel voll sollte reichen. Das putzen erwies sich als tückisch und man sollte es vermeiden sich beim entkernen am Hals zu kratzen. Das kratze ewig nach...

Die kleingeschnittenen Hagebutten werden zusammen mit einer Handvoll Rosinen, geschroteten Dinkel (Hafer ginge auch) und Wasser aufgesetzt.
Das ganze zog und köchelte vor sich hin auf dem Feuer, bis die Hagebutten etwas weicher waren. Zwischendurch immer umrühren und den Topf drehen.
Laut Rezept wäre die Suppe(eigentlich eher Grütze) fertig, wenn die Hagebutten weich sind. Das ganze erwies sich doch als sehr nüchtern. Warm, breiig und unglaublich Geschmacksneutral.

Ich hatte so was geahnt und vorsorglich Butter, Milch, Rosenhonig und Poudre Fin mit genommen.
Also habe ich das ganz etwas verfeinert. Die Butter, die Milch und noch etwas grobes Dinkelmehl(damit es nicht zu flüssig wird) hinzugefügt und eindicken lassen. Dann vom Feuer genommen und den Rosenhonig unter gerührt.
Wer mochte konnte sich noch vorm essen Poudre Fin drüber streuen.

Es war sehr lecker und erinnerte an Milchreis.


Guten Appetit

Donnerstag, 31. August 2017

100 Jahre 14tes Jahrhundert

Am letzten Wochenende im August 2017 hat MiM eingeladen zur Belebung der Ronneburg und wir sind gerne der Einladung gefolgt.

Es war ein herrliches Wochenende mit vielen lieben alten und neuen Freunden, wahnsinnig guten Darstellern und unbeschreiblich leckerem Essen. Das ganze Wochenende wurde in der Burgküche gebrutzelt, gebacken, gesotten und friettiert, so dass eine nicht enden wollende Mischung aus den leckersten Gerüchen durch die Burg zog.

Mehr als einmal hörte man von den Besucher, dass sie sich wie auf einer Zeitreise fühlen würden. Einer fragte sogar seine Frau ob wir sie sehen könnten. Ein schönes Kompliment, wie ich finde.

Großen Dank an die Organisatoren und dem Küchenteam für ein unvergessliches Wochenende.